Sonntag, 24. April 2011

Ordnung schaffen und Gutes tun...

Unnötig Gewordenes, Ballast und platzraubende Dinge kann man nun im Handumdrehen in die Unterstützung hilfreicher Aktionen des Bayerischen Flüchtlingsrates umwandeln. Mit einer findigen Aktion ruft die Organisation zu Spenden auf...

Und so einfach geht´s:

1  Zunächst hier gratis Paketscheine anfordern.

2  Entbehrliches, wie zum Beispiel alten Schmuck, Spielzeug, Bücher, DVDs, Sammelware, etc., in ein Paketpacken und den Förderverein Bayerischer Flüchtlingsrat e.V. als Empfänger des Erlöses eintragen. Dann das Paket mit aufgeklebtem Paketschein zur Post bringen - es kostet keinen Cent!

3  Nun versteigert SocialBay* die Ware auf eBay. Das Gute daran: Umso mehr Arbeit SocialBay hat, desto mehr sozial Benachteiligten kann ein Arbeitsplatz angeboten werden.

4  Der Bayerische Flüchtlingsrat bekommt den Erlös aus dem Verkauf und man selbst bekommt dafür sogar eine Spendenquittung. Dadurch kann sich der bayerische Flüchtlingsrat weiterhin für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen einsetzen.

*SocialBay ist ein Projekt der Sozial-Aktien-Gesellschaft in Bielefeld, mit dem Ziel, sozial Benachteiligte (z. B. körperlich Behinderte) in den Arbeitsmarkt zu reintegrieren.

Dienstag, 19. April 2011

Gründungstreffen Augsburger Forum Flucht und Asyl

Am Montag,11.04.11 ab 18:00 Uhr fanden sich ein gutes Dutzend VertreterInnen diverser Organisationen, sowie Interessierte, andere Aktive und einige Flüchtlinge aus Augsburg und Schwabmünchen zum Gründungstreffen des Augsburger Forums Flucht und Asyl in den Räumen von Tür an Tür - miteinander wohnen und leben e.V. ein. Andere ließen sich entschuldigen und kündigten gleichzeitig ihr Interesse an.

Angeschnitten wurde auf dem Treffen die aktuelle Flüchtlingspolitik (z.B. der Ausschluss von Flüchtlingskindern/- jugendlichen vom Bildungspaket) aber auch lokale Probleme, unter anderem war die mögliche Schließung der Flüchtlingsunterkunft in der Calmbergstraße ein Thema. Vor Ort wurden aktuell anstehende Termine und lokale Projekte ausgestauscht und gegenseitig vernetzt.

Das Forum soll künftig als Plattform dienen und keine neue Organisation darstellen - es kann den Austausch unter allen Aktiven, oder denen die es gerne werden möchten und sich dafür interessieren, ermöglichen.

Der künftige Turnus wird monatlich an jedem ersten Dienstag von 18 bis 20 Uhr stattfinden. Über den Internetauftritt unter http://forumfluchtasyl.blogspot.com/ können verschiedene Informationen schneller und gesammelt weitergegeben werden.

E-Mail: forumfluchtasyl@googlemail.com

Das nächste Treffen ist am Dienstag, den 03. Mai in den Räumen von Tür an Tür - miteinander wohnen und leben e.V.

Augsburg, den 12.04.2011

Samstag, 16. April 2011

Blogupdate

Liebe Leser und Leserinnen, 

wir haben den Blog ein bisschen erweitert - in einer neuen Seitenleiste kann man jetzt weitere Informationen abrufen, wie zum Beispiel, Weiterführende Links, Protokolle oder Presse. Unter Bilder sind die letzten Eindrücke der Tour der 1000 Brücken zu bewundern.

Auch einige Termine sind dazugekommen.

Mittwoch, 13. April 2011

Protokoll vom 11.04.2011

Gründungstreffen vom Augsburger Forum Flucht und Asyl
  • Dauer: 18:00 – 20:00 Uhr
  • Moderation: Matthias Schopf- Emrich
  • Protokollführung: Katharina Hoffmann

Tagesordnung:
  1. Künftiger Turnus des Treffens/Kommunikation/Internetauftritt/Abstimmung zum Arbeitstitel
  2. Aktuelle Flüchtlingspolitik
    2.1 Ausschluss von Flüchtlingskindern/- jugendlichen vom Bildungspaket
    2.2 Italien vergibt evtl. Visa an (nordafrikanische) Flüchtlinge
    2.3 Schließung der Flüchtlingsunterkunft in der Calmbergstrasse
  1. Aktuell anstehende Termine und lokale Projekte
Zu Top 1)
  • Es findet ein monatliches Plenum, an jedem ersten Dienstag des Monats von 18:00 – 20:00 Uhr, statt.
  • Einstimmige Annahme des Arbeitstitels: Augsburger Forum Flucht und Asyl
  • Internetauftritt unter : http://forumfluchtasyl.blogspot.com
Derzeitiger Administrator: Tobias Hartmann u. a.
  • Wechselnde Moderation/Protokollführung, die im vorangegangen Plenumstreffen festgelegt wird
  • Das Selbstverständnis wird beim nächsten Treffen endgültig abgestimmt

Zu Top 2) Aktuelle Flüchtlingspolitik
  • 2.1 Ausschluss von Flüchtlingskindern/- Jugendlichen vom „neuen“ Bildungspaket
Asylbewerberleistungsgesetzes/ Kürzung der Sozialhilfe um bis zu 47 Prozent unter das geltende Existenzminimum für Kinder im Hartz IV-Bezug sowie Ausschluss vom neuen „Bildungspaket“
  • Integrationsbeirat tagt u.a. dazu in seiner nächsten Sitzung
  • Informationssammlung bis zum nächsten Plenumstreffen

  • 2.2 Italien vergibt evtl. Visa an (nordafrikanische) Flüchtlinge
    - Italien hat angekündigt 3-monatige Visen an Flüchtlinge auszugeben, daraufhin hat Bayerns Innenminister Herrmann (CSU) angekündigt die Grenzkontrollen zu verschärfen und das Schengen vorübergehend auszusetzen
    - Bei jedem Treffen sollen nun tagespolitische Themen in Bezug auf Flüchtlingspolitik vorgestellt werden
  • 2.3 Schließung der Calmberstrasse
  • Strategien überlegen, da aufgrund von steigenden Flüchtlingszahlen, die Notwendigkeit der Unterbringung in der Calmbergstrasse bleibt
  • Anknüpfung an bereits zwei im Stadtrat einstimmig angenommenen Resolutionen → Stadtrat miteinbeziehen
  • Optionen zur Unterbringung nach der Schließung: Umliegende Wohnungsobjekte/Unterkünfte/bzw. private Wohnungen (hierzu wird nächstes Mal eine kurze Präsentation zum Leverkusener Modell gezeigt/vorgetragen)
  • Dieser Top wird nächstes Mal wieder behandelt
Zu Top 3) Aktuell anstehende Termine und lokale Projekte
  • Augsburger Europawoche vom 05.- 16. Mai
    - Einige interessante Veranstaltungen (Programm: hier zum download)
  • Überlegung zu eigenen Veranstaltungen u.a. Einladung des Referenten Bernd Kasparek zur Thematik: IOM/Frontex)
  • Organisation einer Bundestags/Landtagsfahrt mit Abgeordneten und Flüchtlingen aus Augsburg
  • 21. Mai Stadtteilfest Textilviertel
  • Arbeitsgruppe gesucht zum Thema: „ Familiennachzug von somalischen Flüchtlingen“
  • Sponsoring von DNA- Proben (160 Euro pro Stück), Flugkosten
  • Öffentlichkeitsarbeit
Das nächste Treffen findet am Dienstag, den 03. Mai statt.

Montag, 11. April 2011

Gründungstreffen des Augsburger Forum Flucht und Asyl am 11.04.2011

Top 1: Künftiger Turnus des Treffens/Kommunikation/Internetauftritt/Abstimmung zum Arbeitstitel
Es findet ein monatliches Plenum, an jedem ersten Dienstag des Monats von 18:00 – 20:00 Uhr, statt.
Einstimmige Annahme des Arbeitstitels: Augsburger Forum Flucht und Asyl
Internetauftritt unter : http://forumfluchtasyl.blogspot.com
Derzeitige Administratoren: Tobias Hartmann, Mathias Fiedler;
Email: forumfluchtasyl@googlemail.com
Wechselnde Moderation/Protokollführung, die im vorangegangen Plenumstreffen festgelegt wird
Das Selbstverständnis wird beim nächsten Treffen endgültig abgestimmt

Top 2: Aktuelle Flüchtlingspolitik
2.1 Ausschluss von Flüchtlingskindern/- Jugendlichen vom „neuen“ Bildungspaket
-Asylbewerberleistungsgesetzes/ Kürzung der Sozialhilfe um bis zu 47 Prozent unter das geltende Existenzminimum für Kinder im Hartz IV-Bezug sowie Ausschluss vom neuen „Bildungspaket“
-Integrationsbeirat tagt u.a. dazu in seiner nächsten Sitzung
-Informationssammlung bis zum nächsten Plenumstreffen
-Kampagne unter http://fluechtlingsrat-berlin.de

2.2 Italien vergibt evtl. Visa an (nordafrikanische) Flüchtlinge
- Italien hat angekündigt 3-monatige Visen an Flüchtlinge auszugeben, daraufhin hat Bayerns Innenminister Herrmann (CSU) angekündigt die Grenzkontrollen zu verschärfen und das Schengen vorübergehend auszusetzen
- Bei jedem Treffen sollen nun tagespolitische Themen in Bezug auf Flüchtlingspolitik vorgestellt werden

2.3 Schließung der Calmberstrasse
- Strategien überlegen, da aufgrund von steigenden Flüchtlingszahlen, die Notwendigkeit der Unterbringung in der Calmbergstrasse bleibt
-Anknüpfung an bereits zwei im Stadtrat einstimmig angenommenen Resolutionen → Stadtrat miteinbeziehen
-Optionen zur Unterbringung nach der Schließung: Umliegende Wohnungsobjekte/Unterkünfte/bzw. private Wohnungen (hierzu wird nächstes Mal eine kurze Präsentation zum Leverkusener Modell gezeigt/vorgetragen)
- Dieser Top wird nächstes Mal wieder behandelt

Top 3: Aktuell anstehende Termine und lokale Projekte
Augsburger Europawoche vom 05.- 16. Mai
- Einige interessante Veranstaltungen (Programm: hier zum download)
Überlegung zu eigenen Veranstaltungen u.a. Einladung des Referenten Bernd Kasparek zur Thematik: IOM/Frontex)
Organisation einer Bundestags/Landtagsfahrt mit Abgeordneten und Flüchtlingen aus Augsburg

21. Mai Stadtteilfest Textilviertel
Arbeitsgruppe gesucht zum Thema: „Familiennachzug von somalischen Flüchtlingen“, Sponsoring von DNA- Proben (160 Euro pro Stück), Flugkosten

Protokollführung: Katharina Hoffmann

Sonntag, 10. April 2011

Gründungstreffen

Wir laden Sie/Euch ein, zum Gründungstreffen des "Augsburger Forums Flucht und Asyl" Am 11.04 soll das erste Treffen stattfinden, zu dem alle Flüchtlinge und AsylbewerberInnen, sowie alle verschiedenen aktiven Gruppen und Personen, die in der Flüchtlings- und Asylarbeit tätig sind, zusammenkommen, sich austauschen und koordinieren können. Auch Leute, die sich bis dato noch nicht fest organisiert und engagiert haben, sind herzlich willkommen. Lasst uns unsere Kräfte bündeln. Für eine vielfältige und starke Flüchtlingsarbeit in Augsburg und Umgebung.

Dienstag, 5. April 2011

Unterkunft für Asylbewerber: „Eine unglaubliche Quälerei“


Heinz Ratz in Augsburg
Unterkunft für Asylbewerber: „Eine unglaubliche Quälerei“

Der Sänger Heinz Ratz informiert sich in ganz Deutschland über die Flüchtlingssituation. Er besuchte auch eine Unterkunft für Asylbewerber vor Ort und äußerte sich entsetzt über die Zustände in Augsburg. Von Andreas Alt

Noch während der politische Sänger Heinz Ratz in der Asylbewerberunterkunft beim Polizeipräsidium an der Gögginger Straße unterwegs war, ließ er wartenden Medienvertretern ausrichten, eine so schlimme Unterkunft habe er auf seiner „Tour der 1000 Brücken“ noch nicht gesehen. Das war nicht unmittelbar nachvollziehbar; die frühere Kaserne des Prinz-Karl-Viertels wirkt schäbig, aber weitgehend sauber und ordentlich. Die Probleme liegen, wie dann deutlich wurde, anderswo.

Ratz hat seit Jahresbeginn per Fahrrad fast 7000 Kilometer in Deutschland zurückgelegt, sich in 70 Städten über die Flüchtlingssituation informiert, Konzerte gegeben (in Augsburg im „abraxas“) und dabei Spenden von etwa 30.000 Euro für „Pro Asyl“ und Flüchtlingsräte gesammelt. Augsburg war nicht nur seine vorletzte Station, sondern auch ein besonderes Ziel: Ratz hat selbst einmal hier gelebt und ein Internat besucht.

Ungewöhnlich war, dass zwei Polizisten die Pressekonferenz verfolgten. Angesprochen von Tobias Hartmann von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sagte einer: „Mich würde es persönlich interessieren. Wir gehen raus, wenn Sie was dagegen haben.“ Ratz sprach dann von „Unmenschlichkeiten“, die bei der Unterbringung von Asylsuchenden „leider“ die Regel seien, wobei die Zustände in Bayern und Baden-Württemberg besonders schlecht seien.

Anna Feininger von der Flüchtlingsinitiative Augsburg verglich das Haus mit einer „versifften Jugendherberge“. Man könne übergangsweise so wohnen, aber viele Flüchtlinge seien seit zehn Jahren hier – ohne irgendeine Perspektive –und empfänden das als Erniedrigung. „Es ist eine unglaubliche Quälerei und sie ist überflüssig.“ Matthias Schopf-Emrich vom Flüchtlings-Beratungszentrum des Vereins Tür an Tür ergänzte, dem Asylbewerberheim sei schon vor 15 Jahren die „goldene Abrissbirne“ verliehen worden, es bestehe aber immer noch.

So unbequem wie möglich

Das Problem sei, dass die Regierung von Schwaben und nicht die Kommune für die Unterbringung verantwortlich sei, sagte Schopf-Emrich. OB Kurt Gribl habe dem Freistaat angeboten, für bessere Unterkünfte zu sorgen, und einen Termin für die Schließung der alten Kaserne angestrebt, aber nichts erreicht. Bei anderer Gelegenheit hatte der Flüchtlingsberater bereits die Verantwortlichen bei der Regierung in Schutz genommen, mit denen er gut zusammenarbeite. Politik der Staatsregierung aber sei, Asylbewerbern den Aufenthalt so unbequem wie möglich zu machen. „Sie können aber nicht gehen, weil sie in ihrem Land verfolgt werden oder verhungern würden“, so Schopf-Emrich.

Was den Zustand der Unterkunft betrifft: In der Gemeinschaftsdusche kann die Wassertemperatur nicht reguliert werden. Zerschlagene Fensterscheiben sind durch Papier ersetzt. Ähnlich sieht es in der Küche aus. Ein 40-jähriger Afghane gab Einblick in sein Zimmer, das er sich mit einem anderen Mann teilt. In dem winzigen Raum stehen zwei Pritschen sowie ein Kleiderschrank und ein Schrank mit Nische, die er nach eigener Aussage vom Sperrmüll besorgt hat. Vor dem Pressetermin hat der Hausmeister, wie zu hören war, eine gründliche Reinigung der Unterkunft veranlasst.

Quelle: Augsburger Allgemeine