Dienstag, 22. Januar 2013

Forum Flucht und Asyl am 21.01.2013

Anwesende: Mathias Fiedler (Afghanistan Anti-Abschiebungskampagne), Matthias Schopf-Emrich (Tür an Tür), Timothy Slater (Sozialausschuss Integrationsbeirat), (Berufsintegrationsjahr Kolping), Florian Hufnagl (Jugendmigrationsdienst Kolping), Margot Laun (Tür an Tür), Holger Thoma und Susanne Thoma (Pareaz, Projekt VOLLDABEI, Tobias Hartmann (GEW), Elena Bokare (Netzwerk „Beratung und Arbeitsmarktvermittlung für Flüchtlinge BAVF), Monika Kaiser (Flüchtlingsrat Augsburg), Inka, Werner Neumann (Caritas)

1. Berichte/ Aktuelles
Das Nachbarschafts-Schlichtungsprojekt Zebrastreifen ist rund um die GU Windprechtstraße aktiv. Es gibt Treffen mit AnwohnerInnen. Die Bekanntgabe der Baupläne der Bezirskregierung von Schwaben bzgl. der Errichtung von weiteren Unterkünften und damit Verdichtung auf dem Gelände sorgten für Aufregung. Die Stadt hat sich gegen einen Anbau in der Windprechtstraße ausgesprochen.
  • GU Schülestraße: Die Wohnsituation ist angespannt aufgrund einer sehr starken Belegung.
  • Die GU in der Johannes-Rösle-Straße wirkt stabil.
  • Mit einem Einzug von Flüchtlingen in das Grandhotel Cosmopolis wird im April oder Mai gerechnet.
  • Es ist eine beschleunigte Abschiebung von Menschen aus Mazedonien und Kosovo, nicht nur Roma und Sinti zu beobachten.
  • Unsere Resolution: Der Nachhaltigkeitsbeirat der Stadt kann sich erst 1 Jahr nach dem Stadtratsbeschluss wieder befassen, so die Geschäftsordnung. Ein Gespräch mit WBG wegen Wohnraum für Flüchtlinge steht an. Verantw.: Matthias Schopf-Emrich und Monika Kaiser
  • Es gibt 2 neue Teilzeitstellen (10 und 20 Stunden) bei Kolping für die sozialpädagogische Betreuung von BerufsschülerInnen. Die Stellen wurden mit Mitteln vom Bund (BMFSFJ) und der Stadt Augsburg (10 h) eingerichtet..
  • Eine Bürgerversammlung in Kutzenhausen verlief ruhig. Eine Gruppe von Ehrenamtlichen hat sich gebildet.
  • Königsbrunn und Bobingen laufen grundsätzlich auch gut. In den Kommunen herrscht ein friedvoller Umgang mit Flüchtlingen. Die Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen und den professionellen BeraterInnen ist verbesserungswürdig.
  • Von Tür an Tür werden wieder Weiterbildungen für Ehrenamtliche angeboten.
  • Pareaz führt in Zusammenarbeit mit der Bikekitchen, der Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen und zahlreichen weiteren PartnerInnen im Sommer ein Fahrrad-CAMP, eine Fahrradaktion im Kulturpark West durch.
  • BIB Augsburg gGmbH führt auch in diesem Sommer eine Fahrradaktion mit Flüchtlingen durch. Unter dem Titel VELO ON TOUR laden TeilnehmerInnen des Qualifizierungsprojektes “Kette und Kurbel” zu Fahrradunternehmungen ein.
  • Die Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen wird ab dem Frühjahr wieder Fahrradtrainings für Asylbewerberinnen anbieten. Kooperationpartner sind ADFC und Bikekitchen.
  • HIFF wird weitere 2 Jahre gefördert. Es gibt eine Zusammenarbeit mit dem Traumanetzwerk Schwaben. Eine Stabilisierungsgruppe für afrikanische Männer wurde eingerichtet.
  • Als Aktion gegen Abschiebungen nach Afghanistan gab es eine Kundgebung in München mit Film. Auch in Landshut fand eine Kundgebung statt, in Würzburg ein Konzert. In Augsburg gab es eine Lesung mit Konzert und Essen im Café Neruda. Das nächste Treffen findet während des Refugee Kongresses vom 01.-03. März im DGB-Haus in München statt.
2. Schwerpunktthema Ausbildung und Arbeit
Elena Bokare stellt BAVF vor. Schwerpunkte sind berufliche Orientierung, Kompetenzfeststellung, Anerkennungsberatung, Bewerbungstraining, Berufliche Qualifizierungsbausteine, berufsbezogenes Deutsch, sozialpädagogische Begleitung.
Bleibeberechtigte und Flüchtlinge mit Zugang zum Arbeitsmarkt werden noch bis zum 31.12.2013 unterstützt und in Arbeit vermittelt. Für das Projekt gilt, wie sonst auch, ein nachrangiger Zugang zum Arbeitsmarkt. Dabei wird geprüft (dauert ca. 2 Wochen), ob es eine deutsche Bewerberin bzw. einen deutschen Bewerber gibt. Die zentrale Auslands- und Fachvermittlung ZAV der Bundesagentur in München ist zuständig. Derzeit sieht es ganz gut aus.
Das Augsburger Netzwerk BAVF besteht aus der Volkshochschule Augsburg, der Agentur für Arbeit Augsburg, der Handwerkskammer für Schwaben und Tür an Tür – Integrationsprojekte gGmbH. Unterstützt wird das Netzwerk außerdem durch die ARGE, der Augsburger Ausländerbehörde, der Regierung von Schwaben sowie dem Amt für Sozialleistungen.
Sonstige Punkte, die angesprochen wurden:
  • Gestattete erhalten keine Arbeitserlaubnis. Derzeit darf keine Ausbildung während des Asylverfahrens angefangen werden.
  • Arbeitsgenehmigungen gibt es in der Regel für 1 Jahr. Das Verfahren bei Amazon war aber unterschiedlich. Man durchblickt die Regelungen bzgl. Nachrangigkeit nicht.
  • Ein Hauptschulabschluss im Berufsintegrationsjahr wird durch Schulnoten nachgewiesen. Der
  • Qualifizierte Hauptschulabschluss kann durch eine zusätzliche Prüfung erlangt werden.
  • Unbegleitete Minderjährige bekommen Integrationskurse.
  • Es findet zu wenig zu wenig Deutsch in der Berufsschule statt. Der Deutschunterricht wird nicht aussreichend finanziert.
3. Situation der Sinti und Roma
Bundesweit gibt es wohl 7.000 Entscheidungen auf Rückkehr bzw. Abschiebung
Das Thema Rückkehrberatung soll beim nächsten Mal besprochen werden. Hierzu laden wir die Zentrale Rückkehrberatung ein. Verantw.: Tobias Hartmann

4. Lokale Agenda 21 für ein zukunftsfähiges Augsburg
Das Forum Flucht und Asyl ist seit Dezember Teil der Agendaprozesses in Augsburg. Wir haben 300 Euro für einen Filmvorstellung bewilligt bekommen. Vertreter im monatlich tagenden Agendateam ist Tobias Hartmann und die Vertretung Susanne Thoma.

Nächster Termin: 11. März 19 h, Ort: Integrationszentrum, Wertachstr. 29